Beim Spiel in Uerdingen dauerte es lange bis der Spielstand in dieser Deutlichkeit fest stand und das, was die ambitionierten Youngster aus Duisburg am Sonntagnachmittag präsentierten, war keineswegs durchgängig souverän. Duisburg zeigte sich von Beginn an in Technik, Tempo und Transition überlegen und fuhr einen klaren 18:7 Zwischenstand nach den ersten zehn Minuten ein. Da die Einspielrunde auch für Off-Court Wiedereinstiege genutzt wird, musste zunächst ein zwischen Bogen und Anzeige deutlich abweichendes Ergebnis korrigiert werden. Kein Grund zur Aufregung, der Gastgeber stellte nun erfahrenen Beistand an den Tisch und dieser lief von nun an reibungslos.
Nicht ganz so reibungslos fielen die Bälle in die Körbe und auch wenn das Ergebnis des zweiten Viertels die Dominanz der Duisburger verdeutlichte (24:9) wollte der Coach einfach nicht zufrieden sein. 42:16 zur Halbzeit, alle Spieler*innen bereits mit ausgeglichener Spielzeit auf dem Feld, klingt super, war aber auch für die Beobachtenden jenseits des anspruchsvollen Coaches bisweilen ein Spiel der liegengelassenen Chancen. Irgendwie wollte der Ball bei den Korblegern einfach nicht ins Netz, die Würfe landeten auf der Ringkante, irgendwas fühlte sich einfach falsch an. Der hörbar unzufriedene Coach setzte nach andauernder schwacher Trefferquote fast seine gesamte Startformation auf die Bank und gab den Bankspieler*innen die Gelegenheit, Spielerfahrung zu sammeln. Diese gingen auch beherzt zu Werk, waren nun aber, in der Überzahl dem Jahrgang 2009 angehörend, körperlich deutlich unterlegen.
Immerhin wurde auch das dritte Viertel knapp mit 16:15 für Duisburg entschieden. Die jetzt fokussierte Startergruppe feuerte in den ersten fünf Minuten des letzten Viertels ein Feuerwerk ab, das die Gastgeber völlig überforderte. Ein 29:0 Lauf zum Spielstand von 87:32 deklassierte die wacker kämpfenden Uerdinger*innen, die erst in der 35. Minute wieder zum Korberfolg kamen. Duisburg war jetzt aber heiß gelaufen, wollte das dreistellige Ergebnis und keine weiteren Rüffel vom Coach. Mit starkem Schlussspurt ging es in der 38. Minute über die 100 und dann doch schlussendlich treffsicher, engagiert und konzentriert wurde der zweite Sieg der Einspielrunde eingefahren. Einspielrunde – da gewöhnen sich die Kinder wieder an regelmäßige Spiele, an ein Miteinander und irgendwann sicher auch wieder an die korrekte Korbhöhe. Denn das, was sich da „igendwie falsch“ angefühlt hatte war der eigentliche fun fact des Tages. Die Jungs der U14 1. hatten sich zwar beim Aufwärmen gewundert, wohl auch die ein oder andere Anmerkung fallen lassen, haben danach aber artig ein gesamtes Spiel auf heruntergefahrene Körbe gespielt, die erst nach dem Schlusspfiff für das nächste Spiel hochgekurbelt wurden. „Das ist keine Ausrede für die vielen vergebenen Korbleger“, stellte der Coach dann noch schnell klar.